Ernährung mit MS: Im Zweifel gegen die Entzündung

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Jeder Mensch will so lange wie möglich fit, gesund und irgendwie jung bleiben – Gesunde Ernährung ist daher ein großes Thema. Für uns MSler ist das richtige Essen aber noch viel mehr: Es ist einer der Strohhalme, an die wir uns klammern, um der hässlichen MS etwas entgegenzusetzen. Und dagegen ist nichts einzuwenden: Denn eine ausgewogene Ernährung, die alles enthält, was der Körper braucht, macht ihn stark, ob chronisch krank oder nicht.

So sprechen auch Forscher des Münchner Max-Planck-Institutes für Neurobiologie von einem Zusammenhang zwischen Multiple Sklerose, Ernährung und Darmflora. Denn die kurzkettigen Fettsäuren aus Ballaststoffen, die als Stoffwechselprodukte der Darmbakterien entstehen, sind wirksam gegen Entzündungen – die einer der größten Feinde von uns MSlern sind. Sie bedeuten Herde, die den Beginn eines Schubes kennzeichnen können. Wenn wir also unsere Ernährung so umstellen, dass vermehrt kurzkettige Fettsäuren entstehen können, tun wir unserem Körper in jedem Fall etwas Gutes. Ob diese Art der Fettsäuren tatsächlich die Multiple Sklerose eindämmen kann, weiß die Wissenschaft aktuell noch nicht zu 100 Prozent. Doch dass eine ballaststoffreiche Ernährung dem Körper ganz allgemein guttut, ist schon lange bekannt.

Was sind Ballaststoffe?

Auch wenn viel über die Darm-Alleskönner gesprochen wird, wissen noch längst nicht alle, was Ballaststoffe eigentlich sind. Also, hier die Erklärung: Es handelt sich dabei um Bestandteile von meistens pflanzlichen Zellen, die der menschliche Dünndarm nicht spalten kann. Dabei gibt es noch die Unterscheidung in lösliche und unlösliche Ballaststoffe. Den größten Anteil machen die sogenannten Kohlenhydratballaststoffe aus. Und die finden sich überwiegend (wer kennt nicht noch die Ernährungspyramide aus der Schule ?) in Getreide, Gemüse und Obst. Sie sollten demnach immer die stabile Basis der Ernährung bilden, um den Darm mit ausreichend kurzkettigen Fettsäuren zu versorgen.

Die kurzkettigen Fettsäuren sind übrigens Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure. Während die Buttersäure die Zellen der Dickdarmschleimhaut mit Energie versorgt, zieht die Leber ihren Antrieb aus der Propionsäure und die Muskulatur wird stark durch Essigsäure. Wozu das ursprüngliche Körnerbrot (MIT Rinde, auch wenn meine Kinder diese leider strikt ablehnen …) also gut ist! Ein Power-Brot. Das sagt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Sie empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag, die zu je einer Hälfte aus Getreide- und Vollkornprodukten und zur anderen aus Gemüse und Obst bestehen sollte.

Kurzkettige Fettsäuren wie Propionsäure wirken gegen Entzündungen

Für MSler haben die kurzkettigen Fettsäuren und vor allem die Propionsäure eine besondere Bedeutung, wie Wissenschaftler aus Bochum herausgefunden haben, unter ihnen Prof. Dr. Ralf Gold. Der Forscher berichtet, dass die Darmflora bei MS deutlich verändert sei, dass aber Propionat (was Propionsäure in Salzform ist) sich positiv auswirken könne. Dass Ernährung sich auf den Verlauf der MS auswirkt, schreibt auch das Ärzteblatt. Denn während langkettige Fettsäuren (also die aus der ungesunden, wenig ballaststoffreichen Ernährung ?) die Entstehung und Vermehrung der Entzündungszellen in der Darmwand fördern, wirken kurzkettige Fettsäuren, also Propionsäure bzw. das zugehörige Salz Propionat, sich positiv auf die Entstehung und Verbreitung der regulatorischen Immunsystem-Zellen aus.

Und die sind es schließlich, die unser außer Rand und Band geratenes Immunsystem in Schach halten! Wir sollten also fortan zum einen sehr strikt auf unsere ballaststoffreiche Ernährung achten, um Propionsäure zu erzeugen. Darüber hinaus können wir aber auch zusätzlich Propionsäure in Kapselform einnehmen und die Auswirkung der faserreichen Ernährung so ebenfalls unterstützen. Ein solches Präparat gibt’s zum Beispiel von der Firma Navimol. Zusätzlich eingenommene Propionsäure ist dabei auch keinesfalls schädlich, die European Safety Authority (EFSA) stuft sie als unbedenklich ein. Kein Wunder: Schließlich kann der Körper die Propionsäure auch selbst produzieren.

Entzündungshemmend ernähren – hilft vegetarisches Essen?

Ich stehe dazu und fühle mich wohl damit: Ich bin seit fast vier Jahren eine strikte Vegetarierin. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist es mir zuwider, die Massentierhaltung, die ja leider hierzulande dominiert, zu unterstützen. Weiterhin vertrage ich Fleisch nicht gut und als dritter Grund kommt meine MS dazu. Ich muss zugeben: Im Hinblick auf die ballaststoffreiche Ernährung ist mein Speiseplan noch eine Baustelle – da geht noch was. Aber auf das Fleisch mit zu viel entzündungsfördernder Arachidonsäure und Omega-6-Fettsäure verzichte ich konsequent. Die wiederum entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren sind in der vegetarischen, bzw. vor allem pesco-vegetarischen Ernährung, also mit Fisch, reichlich vorhanden: Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und fetter Fisch bringen Omega-3-Fettsäuren auf den Tisch. Und ballaststoffreich sind diese pflanzlichen Produkte außerdem.

Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchte bringen außerdem wichtige Vitamine und Mineralstoffe mit ein. Und mit diesen Zutaten kann man wirklich leckere Gerichte aus regionalen Zutaten kochen. Als Vegetarier wird man auch wesentlich einfallsreicher bei der Kombination von diesen Basics mit anderen Nahrungsmitteln. Gerade die klassischen „Fleischersatzprodukte“ wie Soja, Tofu oder Quinoa sollen sogar eine Eiweißqualität liefern, die mit der von Fleisch vergleichbar ist. Verschiedene Öle oder Nüsse schmecken auch gut und haben ebenfalls richtig viel an Omega-3-Fettsäuren. Leider haben wir in Sachen Nuss mit unserem kleinen Nussallergiker hier wenig Auswahl. Was für ein elementarer Bestandteil das Essen im Alltag ist, wird mit einer solchen Einschränkung erst klar ☹. Doch wenn man so etwas weiß, kann man entsprechend handeln und die Nüsse eben radikal streichen. Ich esse nur noch Nüsse, wenn ich nicht zuhause bin und auch keinen direkt anschließenden Kontakt mit dem Kleinsten vor mir habe …

Das Thema Ernährung, und vor allem gesunde Ernährung mit MS, ist ein richtig großes. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr erfahre ich darüber. Und je mehr ich weiß, umso mehr bin ich dazu bereit, ernährungstechnisch alles zu tun, was helfen kann, gegen die MS ins Feld zu ziehen. Solange eine bestimmte Ernährungsform oder Nahrungsergänzung nicht schadet, sondern im Zweifel der MS etwas entgegensetzt, bin ich für jegliche Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzung offen.

2 thoughts on “Ernährung mit MS: Im Zweifel gegen die Entzündung

  1. Hallo,
    ich setze im Kampf gegen meine MS auch auf gesunde Ernährung und frischgekochtes Essen. Am besten regional, saisonal und möglichst Bio Qualität. Brot, insbesondere mit Weizen habe ich drastisch reduziert und morgens durch leckeres Porridge mit frischem Obst ersetzt. Auf Wurst und Milch verzichte ich ganz.
    Täglich trinke ich ein Glas Orangensaft mit zwei Esslöffeln Leinsamenöl.
    Nahrungsergänzungsmittel gegen die Entzündungen : Schwarzer Knoblauch Extrakt und Curcumakomplex
    Tee zum Entgiften und gegen die Entzündungen : Pu Erh Tee und Oolong Tee
    Für ein gesundes Mikrobiom nehme ich noch Probiotische Kapseln ein.
    Leider unterstützt mich meine Gesundheitskasse finanziell nicht bei meiner gesunden Ernährung und meinen Nahrungsergänzung mitteln. Ms Medikamente für mehrere tausend Euro im Jahr würde sie hingegen klaglos bezahlen. Ich denke, hier müsste sich bei den Krankenkassen noch einiges in den nächsten Jahren ändern. Aber dagegen wird die Pharmaindustrie sicherlich lautstark protestieren.

    Viele Grüße
    Anna
    http://Www.mitmsdurchsleben.simplesite.com

    1. Liebe Anna,
      ich gebe dir recht! Gerade im Bereich der chronischen Krankheiten könnte da durchaus mal ein Umdenken vonseiten der Krankenkassen stattfinden!

      Liebe Grüße
      Gina

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