Für die Titelstory des Mitgliedermagazins der Krankenkasse BKK VBU durfte ich darüber schreiben, warum ich über die MS blogge – und welche Vorteile das Bloggen mir und anderen bringt.
„Mitten im Leben, in der viel zitierten Rushhour,
kam mir plötzlich etwas dazwischen,
was mir nicht bekannt, geschweige denn
geplant war: die Diagnose MS – also Multiple
Sklerose. Das klingt wie etwas, das nur alte
Leute erwischt. Falsch gedacht. MS tritt meist
im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf. So wie
bei mir. Vor drei Jahren, mit 32, hat sie mich
erwischt, eine neurologische, chronische
Autoimmunerkrankung, deren Verlauf und
Ausgang völlig unklar sind.“
So steige ich ein in meinen Artikel über das Bloggen und finde mich sofort wieder in dieser Situation vor mehr als drei Jahren, ja, so lange schon her. In der Verzweiflung, der Überwältigung und dem seelischen Durcheinander. Es war interessant, aus der heutige Perspektive noch einmal über die Zeit der Diagnose zu schreiben – und ich war überrascht, wie nah es mir noch immer geht.
Bloggen: Wissenschaft bestätigt Sinnhaftigkeit
Im Zuge der Recherche für diesen Artikel und auch in meinem Interview mit der Expertin für Gesundheitskommunikation, Dr. Elena Link, konnte ich herausfinden, dass die Entscheidung für meinen Blog in vielerlei Hinsicht die richtige war. Denn das Bloggen dient nicht nur mir selbst als eine Art Therapie – es hilft auch vielen anderen. Diese suchen – genau wie ich zu Zeiten der Diagnose – nach persönlichen Erfahrungsberichten anderer Multiple-Sklerose-Patienten. Das bestätigt Elena Link mit ihren umfangreichen Forschungsergebnissen zu diesem Themenkomplex:
„Frisch Diagnostizierte haben das Bedürfnis
nach emotionaler Unterstützung und
Zugehörigkeit, sie wollen sich nicht allein
fühlen. Wenn sie in ihrem Umfeld niemanden
mit den gleichen Erfahrungen kennen,
bieten ihnen private Blogs Hilfe und Zugang
zu einer Community.“
Ein MS-Blog ist keine Einbahnstraße
Viel klarer wurde mir durch das Schreiben dieses Artikels auch, dass das Bloggen keine Einbahnstraße ist. Wenn ich mich der Netzöffentlichkeit mit Einblicken in mein Leben mit der MS öffne, hilft es nicht nur mir in Form therapeutischen Schreibens. Es hilft auch Lesern, Neuerkrankten, die sich Einblicke wünschen in einen Alltag mit Multipler Sklerose. Denn neben den Informationen von Ärzten oder der DMSG ist es ziemlich hilfreich zu erfahren, was andere aus ihrer MS-Erkrankung und den einhergehenden Ängsten machen. Ich bin froh, im Zuge dieses Projektes von der Wissenschaft bestätigt bekommen zu haben, dass mein Bloggerprojekt auch anderen hilft.
Durch Mails und Messages meiner Leser auf Instagram wusste ich das im Kleinen bereits. Aber jetzt durfte ich erfahren, dass da noch mehr ist. Es freut mich, wenn der Blog nicht nur mir Spaß macht, sondern auch euch ein Stück weiterhilft! Wie immer gilt: Schreibt mir sehr, sehr gerne!
Hier kannst du den ganzen Artikel nachlesen.
Danke an die SZ-Scala ?
Danke an Melina Mörsdorf!